Fatigue-Syndrom und Long-COVID

Fatigue-Syndrom und Long-COVID: 

Formen chronischer Ermüdung

Das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) wird häufig bei Tumorpatienten, im Zusammenhang mit Burnout und posttraumatischen Störungen, bei chronischen und allergischen Krankheiten und neuerdings auch als Folge einer schweren COVID-19-Erkrankung (Long-COVID-Syndrom, LCS) beobachtet. Eine zentrale Ursache für das CFS/LCS ist die Schädigung von Mitochondrien. Verantwortlich hierfür sind stressgenerierte reaktive Sauerstoffradikale, welche Enzyme der mitochondrialen Atmungskette funktionsuntüchtig machen, einen zellulären Sauerstoff- und Energiemangel induzieren und zu messbarer Hypoxie und ATP-Unterversorgung führen. Je nach Intensität und Dauer der zellulären Stressbelastung kommt es zu reversiblen und auch irreversiblen Schäden (leichtes CFS/LCS bis zum weitgehenden Verlust der Leistungsunfähigkeit). Eine Verbesserung und Heilung des CFS/LCS kann gelingen, wenn die Schädigung der Mitochondrien und sekundär von Zellen und der Organe reversibel ist, der point of no return noch nicht erreicht ist und rechtzeitig geeignete therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden.

Entwicklung von Diagnostika

ImmuneNTech entwickelt Diagnostika, welche die Funktion/das Regenerationspotential von Mitochondrien und das Ausmaß/die Dynamik organischer Folgeschäden anzeigen. Mit Hilfe dieser neuen Diagnostika ist die objektive Diagnose und die begleitende Erfolgskontrolle therapeutischer Maßnahmen möglich. Zur Diagnose und begleitenden Überwachung des CFS/LCS verwendet ImmuneNTech:

  • Transkutane und zelluläre Sauerstoff- und NAD+/NADH-Messung (NADJA-Technologie*)
  • Serum-Biomarker als Indikatoren generalisierter Entzündung, Fibrose und von metabolischem Stress (INT-D15, INT-D16 und INT-D17).

* NADJA–Technologie: Europäisches Patentamt EP3772645 (https://www.mfd-diagnostics.com/de/nadhja).

Diagnostik und Therapieüberwachung bei mitochondrialer Damage

Die Ziele unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Bereich Long-Covid und Fatigue-Syndrom sind Diagnostik und Therapie bzw. Rehaüberwachung zur Beurteilung des Therapieerfolges und der Prognostik. Dafür sind vier Kategorien vorgesehen:

  • Markermoleküle für oxydativen Stress / Sauerstoffradikale
    • Messmodus: mittlere bis lange Frequenz / bzw. Intervall
  • Metabolische / Energiestoffwechsel Aktivität spezifischer reaktiver Moleküle
    • Messmodus: kurze bis ultrakurze Frequenz in Echtzeit
  • Markermoleküle für mitochondriale Damage
    • Messmodus: Intervalle, dem Verlauf der Therapie / Reha angepasst
  • Markermolküle für die mitochondriale Regeneration
    • Messmodus: Intervalle, dem Verlauf der Therapie / Reha angepasst
Abbildung 1: Die dynamische ursächliche Wechselwirkung oxydativen Stress, mitochondrialer Dysfunktion und dysfunktionaler Proteimabbau und daraus resultierender substantieller und funktioneller Schädigung der Mitochondrien und der Zellen
Abbildung 2: Zusammenhang zwischen mitochondrialer Damage und der Damage der mitochondrialen DNA mit den pathophysiologischen Konsequenzen für die Zelle
  1. severe and chronic viral infections,
  2. chronic illness,
  3. cancer therapies,
  4. physical over-exertion/over-ambition/lack of recovery periods,
  5. psychological stress,
  6. metabolic syndrome,– usually combinations of these

Funktionelle und messtechnische Zuordnung

MechanismusMolekularer MarkerHauptfunktionNebenfunktionMessdaten
RedoxsystemCytochrom CElektronen carrierDiffusion bei Beschädigung der Mitochondrien in die äußere Membran und löst im Cytosol Apoptose ausMessmodus: permanent
Messfrequenz: hoch
Messverfahren: Autofluoreszenz oder zeitauflösende Fluoreszenzmessung
Messort: lokal, invasiv oder nicht invasiv
RedoxsystemNADHElektronen carrierDiffusion bei Beschädigung der Mitoschondrien in die äußere MembranMessmodus: permanent
Messfrequenz: hoch
Messverfahren: Autofluoreszenz
Messort: lokal, invasiv oder nicht invasiv
RedoxsystemOXPHOSSynthese von ATPATP Transporter, ATP/ADP TranslokaleMessmodus: permanent
Messfrequenz: hoch
Messverfahren: Autofluoreszenz oder zeitauflösende Fluoreszenzmessung
Messort: lokal, invasiv oder nicht invasiv
Redoxsystem zellulärer StressindikatorMitofusin-2 oxydiertes Glutathion- Regulation der mitochondrialen Fusion Veränderungen des intrazellulären Redoxzustandes
- Zentraler zellulärer Stressindikator
-Messmodus: permanent
Messfrequenz: hoch
Messverfahren: Autofluoreszenz oder zeitauflösende Fluoreszenzmessung
Messort: lokal, invasiv oder nichtinvasiv
RedoxsystemFAD- Redoxpartner in der Atmungskette
- Elektronentransport
-Messmodus: permanent
Messfrequenz: hoch
Messverfahren: Autofluoreszenz
Messort: lokal, invasiv oder nichtinvasiv
anaerober EnergiestoffwechselLaktatde-hydrogenase (LDH)Bildung von L-laktat und NAD aus Pyruvat und NADHIndikator für die Integrität der ZellmembranMessmodus: größere Zeitintervalle
Messfrequenz: mittel
Messverfahren: Autofluoreszenz oder Zeitauflösende Fluoreszenzmessung
Messort: lokal, nicht invasiv oder systemisch im Blut
ROS AbwehrSuperoxid-dismutase (SOD)primäres enzymatisches Antioxydans-Messmodus: permanent
Messfrequenz: hoch
Messverfahren: Autofluoreszenz
Messort: lokal, invasiv oder nichtinvasiv
ROS AbwehrGluthathion-peroxidase
primäres enzymatisches Antioxydants-Messmodus: permanent
Messfrequenz: hoch
Messverfahren: Autofluoreszenz
Messort: lokal, invasiv oder nichtinvasiv
ROS AbwehrGluthathion-reduktasesekundäres enzymatisches Antioxydants
-Messmodus: permanent
Messfrequenz: hoch
Messverfahren: Autofluoreszenz
Messort: lokal, invasiv oder nichtinvasiv
mitchondriale StressabwehrSIRT 3- NAD+ abhängige Decarboxylase
- Regulation der mitochondrialen Funktion nach metabolischen Stress
- Regulation der mitochondrialen Funktion nach metabolischen Stress
-Messmodus: Intervall
Messfrequenz: niedrig
Messverfahren: Autofluoreszenz oder Biomarker
Messort:
- lokal, invasiv oder nichtinvasiv
- systemisch im Blut
mitchondriale StressabwehrNRF 2- Transkriptionsfaktor
- Makroautophagie fehlehafter Proteine
- antiinflammatorisch
- Apoptose und mitochondriale Biogenese
- Reaktivität auf chemisch induzierten mitochondrialen Stress
- wichtige Rolle bei oxydativen Stress
- Messmodus: Intervall
Messfrequenz: niedrig
Messverfahren: Autofluoreszenz oder Biomarker
Messort:
- lokal, invasiv oder nichtinvasiv
- systemisch im Blut
ApoptoseregulationBCL-2 und BCL-x- Regulation der Apoptose durch Steuerung des transmembranale Cytochrom C Durchtritt
- Aufrechterhaltung der mitochondrialen Atmungskapazität
-Messmodus: Intervall
Messfrequenz: niedrig
Messverfahren: Autofluoreszenz oder Biomarker
Messort:
- lokal, invasiv oder nichtinvasiv
- systemisch im Blut
mitochondriale Reparation und RegenerationMitofusin-2 (MFN2)- Regulation der mitochonsdrialen Fusion und Bioenergetik
- Veränderung des intrazellulären Redoxzustandes
- Induziert die mitochondriale Fusion
-Messmodus: Intervall
Messfrequenz: niedrig
Messverfahren: Autofluoreszenz oder Biomarker
Messort:
- lokal, invasiv oder nichtinvasiv
- systemisch im Blut
mitochondriale RegenerationDRP1GTPase für die mitochondriale Spaltung
-Messmodus: Intervall
Messfrequenz: niedrig
Messverfahren: Autofluoreszenz oder Biomarker
Messort:
- lokal, invasiv oder nichtinvasiv
- systemisch im Blut
RedoxsystemCarbonic anhydrase IILactat flux für die nicht katalytisch Laktatverarbeitung
-Messmodus: Intervall
Messfrequenz: niedrig
Messverfahren: Autofluoreszenz oder Biomarker
Messort:
- lokal, invasiv oder nichtinvasiv
- systemisch im Blut
MechanismusMolekularer MarkerHauptfunktionNebenfunktionMessdaten
Abbildung 3: Die kausale Wirkung von überschüssigen Radikalen auf die strukturelle Integrität der mitochondrien mit entsprechenden Auswirkungen auf membranständige Enzyme und bioaktive Moleküle und deren Efflux

Leber-, Kolon- und Lungenkrebs

Eines der wesentlichen Ziele von ImmuneNTech ist die Entwicklung und klinische Translation von effizienten Therapien für diese Krebstypen.

Kontakt

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